April 2018┃Schwanger in der Türkei - 1. Trimester Recap

Ich bin schwanger! Und das jetzt schon zum vierten Mal hier in der Türkei. Vor der Geburt unserer Tochter im Dezember 2016 hatte ich zwei Fehlgeburten. Meine vierte Schwangerschaft ist deshalb die erste, bei der ich mich mit dem Gedanken wohlfühle, öffentlich über sie zu schreiben.


Positiver Test

Anfang Januar habe ich meine Tochter abgestillt. Völlig überraschend bin ich in meinem ersten Zyklus seit ihrer Geburt sofort schwanger geworden. Da ich keine Ahnung hatte, wie lang mein Zyklus sein könnte, machte ich den Schwangerschaftstest auch erst an Zyklustag 35. Vorsorglich nahm ich allerdings schon ab Tag 1 Folsäure und den Blutverdünner, den ich für eine gesunde Schwangerschaft brauche, natürlich erst nach Rücksprache mit meiner Frauenärztin.

Mein Mann war ausgerechnet in dieser Nacht nicht zu Hause, da er beruflich in einer anderen Stadt war. Ich wollte den Test eigentlich morgens machen. Unser Mädchen wachte aber gegen 3 Uhr auf und nachdem ich sie wieder ins Bett gelegt hatte, machte ich den Test. Er war sofort positiv und an Schlaf war nicht mehr zu denken! :) Meinen Mann wollte ich aber um die Zeit nicht anrufen, da er sich sonst bestimmt Sorgen gemacht hätte, dass etwas passiert wäre.

Ihm sagte ich erst am nächsten Abend etwas, als er wieder zu Hause war. Wir beide hatten komischer Weise ganz kurz das Gefühl, dass wir unserer Tochter damit unrecht täten oder sie "betrügen" würden. Das ging aber schnell wieder vorbei und machte der Freude Platz! :)

Wir entschieden uns bewusst dafür, erst um die 9. Woche herum zu meiner Frauenärztin zu gehen. Durch die Fehlgeburten vorher und die Komplikationen waren wir in der Schwangerschaft mit unserem Mädchen ab Woche 5 wöchentlich zur Kontrolle. Da dieses Mal aber keine Komplikationen aufgetreten waren und ich medikamentös eingestellt war, hatten wir den ersten Termin später, damit man wirklich etwas sehen konnte.

Erste Kontrolle - 9. SSW

Im März waren wir zu dritt zur ersten Kontrolle bei meiner Frauenärztin. Unsere Tochter war ziemlich aufgeregt und dachte, dass mir etwas zustoßen würde. Deshalb saß sie während der ganzen Untersuchung auf meiner Brust und beäugte alles kritisch. :) Da sie ja auch sehr viel spricht, konnten wir die Ärztin teilweise kaum verstehen. Mit Kind ist alles ein bisschen anders!

Bei dieser Kontrolle war Gott sei Dank alles in Ordnung. Wir haben den Herzschlag gesehen und man konnte auch schon ein "Baby" erkennen. Alles war zeitgerecht entwickelt und sah gut aus. Deshalb sagte meine Ärztin auch, dass wir erst 4 Wochen später für die Nackenfaltenmessung einen Termin bei einer Spezialistin vereinbaren sollten. Bei dieser Spezialistin waren wir für die größere Kontrollen in der Schwangerschaft mit unserer Tochter auch schon. Außerdem wollte meine Ärztin verschiedene Blutwerte haben und meinen Impfstatus überprüfen lassen.

Nach dem Termin waren wir sehr glücklich und sagten auch unseren Familien, dass sie ein weiteres Enkelkind bzw. Neffe oder Nichte bekommen würden. Außerdem startete die Planung, wie wir zwei Kinder bzw. ein Baby und Kleinkind bei uns unterbringen würden und was noch zusätzlich gekauft werden müsste.


4 Wochen Warten

Die vier Wochen zwischen dem ersten Kontrolltermin und der Nackenfaltenmessung in der 13. Woche zogen sich für mich wie Kaugummi. Wir hatten viel zu tun und trotzdem begann ich, mir Sorgen zu machen. Wer nie eine Fehlgeburt erlebt hat, kann das wahrscheinlich nicht nachvollziehen.

Während einige Familienmitglieder quasi täglich nachfragten, ob wir denn bei dem Termin auch das Geschlecht des Babys erfahren würden, dachte ich nur, hoffentlich lebt es noch. Es ist so schwierig, weil man das Baby ja noch nicht spürt. Genau wie in der Schwangerschaft mit unserer Tochter war ich total müde. Ich hatte überhaupt keine Lust auf Süßes und Kaffee. Trotzdem trank ich ab und an eine Tasse, wenn wir nachts besonders oft wach waren. Dazu habe ich dann auch etwas Süßes essen können.

Ansonsten stand bei mir auf dem Speiseplan aber nur Scharfes. So richtig scharf, so scharf, dass mir die Tränen beim Essen herunterliefen und selbst mein Mann das kaum noch essen konnte. :) Schwangerschaftshormone sind wirklich seltsam. Auch sonst verliefen die ersten drei Monate so wie vor zwei Jahren mit unserem Mädchen. Mir war nicht übel und ich hatte auch keine anderen Beschwerden bis auf die Müdigkeit und Erschöpfung.

Meine Frauenärztin hatte mir bei dem Kontrolltermin Progesteron verschrieben, da im Ultraschall wieder ein Hämatom in der Gebärmutter sichtbar war. Damit es nicht zu Blutungen wie in der vorherigen Schwangerschaft kommt, muss ich das Progesteron nehmen. Ich habe das Gefühl, dass mich das zusätzlich noch müder macht. Deshalb werde ich auch nochmal mit ihr sprechen, ob ich es wirklich bis zum Ende der Schwangerschaft einnehmen muss. Noch mehr Müdigkeit kann ich nämlich nicht gebrauchen!

Nackenfaltenmessung 13. SSW

Anfang April war es endlich so weit und wir hatten den Termin zur Nackenfaltenmesssung bei der Perinatologin. Auf dem Weg dahin merkte ich, wie nervös ich wirklich war. Dummerweise war mein Mann auch ziemlich aufgeregt und das übertrug sich auch auf unsere Tochter, die wie immer bei dem Termin mit dabei war.

Ich war weniger wegen der Nackenfaltenmessung an sich nervös, als vielmehr wegen der Frage, ob das Baby noch lebt und ob es zeitgemäß entwickelt ist. Als die Ärztin anfing zu schallen, konnte ich sofort sehen, dass da jemand in meinem Bauch herumtanzte und winkte! :) Mir ist in dem Moment wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Sie kontrollierte alles ganz genau und unser zukünftiges Familienmitglied schnitt bei allen Werten gut ab.

Mein Mann hat von dem circa 30 minütigen Ultraschall maximal 5 Minuten mitbekommen und diese auch nicht am Stück. Er musste unsere Tochter bespaßen, da sie die Warterei langsam satt hatte. Er machte also Touren durch die Praxis und ließ sie am Ende über den Flur krabbeln, weil sie sich unbedingt bewegen wollte. Verständlich, nachdem sie fast 1,5 Stunden mehr oder weniger still gesessen hatte. Mein Mann war darüber ein bisschen traurig, erhielt aber von der Ärztin nochmal eine Zusammenfassung und konnte sich die vielen Bilder auf ihrem Bericht zu Hause nochmal in Ruhe ansehen. Beim Zweiten ist eben alles ein bisschen anders!

Über das Geschlecht des Babys haben wir noch nichts erfahren, auch wenn das einige unserer Mitmenschen kaum glauben können. Ich habe auch nicht danach gefragt. Für mich ist wirklich nur wichtig, dass das Baby gesund ist. Am Folgetag erhielten wir auch die Ergebnisse der Blutprobe und auch dort sah alles gut aus. Gott sei Dank!

Da das Hämatom auch in diesem Ultraschall noch sichtbar war, muss ich das Progesteron erstmal bis auf Weiteres weiter einnehmen. Der nächste Kontrolltermin ist dann um die 16. oder 17. Woche bei meiner Frauenärztin. Zu der Spezialistin müssen wir in der 21. Woche für die Feindiagnostik.

Für uns ist es total merkwürdig, dass wir nun so "selten" unser Baby sehen. Einerseits freuen wir uns, weil alles normal verläuft und keine zusätzlichen Kontrollen notwendig sind. Andererseits gaben die ständigen Arztbesuche und Ultraschalltermine natürlich auch eine gewisse Sicherheit, dass alles gut verlief. Wir werden uns schon noch daran gewöhnen! :)


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